Archiv der Kategorie: Aus den Medien

Fassadenkunst: Haus am Espan wird zum Hingucker

Im Rahmen einer energetischen Sanierung von mehreren Wohnungen der Wohnungsgenossenschaft Fürth-Oberasbach eG wird ein Haus in der Georgenstraße mit einer Fassadenmalerei der Fürther Kulturförderpreisträgerin Sascha Banck verziert werden.

Hier geht es zum Artikel der Fürther Nachrichten vom 04.11.2016:

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/fassadenkunst-haus-am-espan-wird-zum-hingucker-1.5596330

 

Neues vom „Schwan“

Der Goldene Schwan liegt voll im Zeitplan
Renovierung des imposanten historischen Gebäudes schreitet zügig voran — Große Herausforderung

VON ARMIN LEBERZAMMER, Fürther Nachrichten

Über 40 Jahre lang war die gastronomische Tradition des imposanten Gebäudes aus dem 17. Jahrhundert unterbrochen. Jetzt schreitet die Renovierung des „Goldenen Schwans“ am Grünen Markt rasch voran. Bauherren und Architekt zeigten sich bei einer Baustellenbesichtigung zuversichtlich, die Immobilie wie geplant im kommenden Frühjahr wieder als Gast- und Wohnhaus nutzen zu können.

FÜRTH – „Die Zimmerer arbeiten schneller als der Wind“, freut sich Hermann Keim, der ausführende Architekt des Projekts, „wir liegen gut im Zeitplan.“ Nachdem, wie berichtet, bereits im Herbst die Vorarbeiten – Entfernung von Schutt und Böden – begonnen hatten, haben die Zimmerleute das Gebäude in den vergangenen Wochen mit provisorischen Holzkonstruktionen im Kellergewölbe abgestützt.
Diese waren nötig geworden, weil ein Statik-Gutachten überraschende Ergebnisse zu Tage gefördert hatte. „Eigentlich haben wir erwartet, dass das Fundament auf den Pegnitzterrassen steht und tragfähig ist“, so Keim. Dann stellten die Fachleute jedoch fest, dass Teile des Baudenkmals auf der zugeschütteten Baugrube eines Vorgängergebäudes stehen. Die Folge: Betonfundamente müssen aufwendig gegossen und anschließend mit Stahlträgern versehen werden, bevor Restauration und Ausbau in den oberen Stockwerken beginnen kann.
Damit sind derzeit einige der Handwerker beschäftigt, während im hinteren Teil des „Schwans“ schon der Innenausbau beginnen kann. Dort lassen sich auch die künftigen Wohneinheiten erahnen. Gipskartonwände sind eingezogen und die Aussparungen für die Elektroinstallation zu sehen.
Insgesamt sollen bis März kommenden Jahres – so der Zeitplan – im denkmalgeschützten Fachwerkhaus zehn Wohneinheiten und im Erdgeschoss Gastronomie entstehen. Die größten Apartments, Maisonettewohnungen im zweiten und dritten Stock, werden bis zu 80 Quadratmeter Fläche haben, das Wirtshaus rund 250 Quadratmeter. Das Kellergewölbe, das momentan noch von den Stützkonstrukten beherrscht wird, soll als Seminarraum genutzt werden.

Nachbar blockt ab

Sorgen bereitet den Bauherren aktuell vor allem der Bewohner und Eigentümer des Nachbargebäudes an der Königstraße. Dieses „lehnt“ sich quasi ans Fachwerk des Goldenen Schwans an, was laut Statiker Olaf Frankenstein weitere Probleme bereitet. „Der Nachbar hat bislang alle Kontaktversuche abgeblockt“, berichtet Petra Lechner von der Eigentümerfamilie. Gemeinsam mit ihrem Vater Günter und Schwester Uschi nutzte sie die Baustellenbesichtigung, um die Stadtverwaltung um Unterstützung und Vermittlung zu bitten.
Oberbürgermeister Thomas Jung versprach, sich der Angelegenheit anzunehmen. Denn die Nachricht, dass der „Goldene Schwan“ wiederbelebt werden soll, hatte im Rathaus vergangenes Jahr für große Freude gesorgt. „Jetzt geht endlich der jahrzehntelange Dornröschenschlaf eines der markantesten Gebäude der Altstadt zu Ende“, jubiliert der OB. Und Stadtheimatpflegerin Karin Jungkunz spricht von der aktuell „größten denkmalschützerischen Herausforderung im Stadtgebiet, größer noch als in den Malzböden“.
Trotz allem sind Eigentümer und Architekt optimistisch, das Großprojekt in weniger als einem Jahr abschließen zu können. Wie es dann konkret mit den Gasträumen im Erdgeschoss weitergeht und ob es bereits Gespräche mit den Pächtern gibt, darüber schweigt sich Petra Lechner aus. Die Wohnungen werden schon wegen ihrer geringen Größe wohl vor allem die Zielgruppe „junge Erwachsene“ ansprechen. „Wer hier einzieht, der muss den Trubel der Innenstadt und die Nähe zur Gastronomie mögen“, betont Architekt Keim.

 

Kunst im öffentlichen Raum an der Jahnstraße wird erhalten

Wandgemälde gerettet Fürther Künstler erstellt eine Kopie für die Landwirtschaftsschule

VON VOLKER DITTMAR Kunst am Bau hat einen schweren Stand, wenn sie von der Mode überholt wird. Reihenweise fällt sie dann Gebäudesanierungen zum Opfer. In Fürth macht sich seit Jahren ein rühriger Arbeitskreis für ihren Erhalt stark. Sein jüngster Erfolg ist der Erhalt eines haushohen Wandgemäldes von Hans Langhojer an der Landwirtschaftsschule in der Jahnstraße. FÜRTH — Im Blick hatten die Arbeitskreismitglieder Bernd Kaag und Gerhard Ritter die Fassadenmalerei schon seit längerem. In ihrer freien Gestaltung von Naturmotiven gehört sie schließlich zu den Besonderheiten im Schaffen des renommierten Fürther Künstlers. Nach seinem Tod 1993 vermachte die Witwe den Nachlass dem Landkreis. Das Landratsamt ist Eigentümer der Landwirtschaftsschule, die jetzt energetisch saniert wird. Stadtheimatpflegerin Karin Jungkunz machte Kaag auf die Gefahr aufmerksam, dass das um 1980 entstandene Gemälde unter der Dämmung verschwindet, wie 2007 das große Sgraffito „Vertreibung“ bei der Sanierung des Wohnblocks Leyher Straße 79. Bei einem Ortstermin mit dem für die Gebäudewirtschaft zuständigen Architekten des Landratsamtes, Klaus Egerer, wurden Rettungsmöglichkeiten erwogen. Wegen der Größe des nur zweifarbigen Gemäldes erschien eine komplette Abnahme zur Restaurierung und späteren Befestigung auf der Dämmschicht als zu umständlich. Auf diese Weise konnte 2011 allerdings ein aus 187 Einzelteilen bestehendes Wandmosaik am Filmsaal der Berufsschule in der Jahnstraße erhalten werden. Als Ausweg wurde nun eine originalgetreue Kopie des Gemäldes in Erwägung gezogen. Der Zufall wollte es, dass sich ein Fürther Künstler des Problems annahm. Beim Musizieren erzählte der frühere Langhojer-Schüler Kaag dem Fürther Maler und Bildhauer Thomas Mohi von dem bedrohten Gemälde. Mohi bewarb sich erfolgreich um den Auftrag und machte sich gleich ans Werk. Das war im September vergangenen Jahres. Konturen abgepaust Die Idee des Abfotografierens und Nachmalens einer Projektion verwarf der Künstler. Weil sich das neun mal vier Meter große Gemälde über die Hausecke zieht, hätte das Abbild nur unter technischen Schwierigkeiten exakt projiziert werden können. „Ich vertraue da eher auf das Analoge, Handfeste“, sagt der 51-Jährige. Deshalb entschied sich Mohi für das Abpausen der Konturen auf transparente Plastikfolie. Die bemalte Folie hat er auf Dachlatten eingerollt und in seinem Atelier an der Dr.-Mack-Straße deponiert. Erst wenn Dämmung und Putz aufgebracht sind, tritt er wieder in Aktion. Mit einem Kopierrad aus Metall, wie es in Schneiderwerkstätten zum Übertragen von Schnittmustern gebraucht wird, ritzt er voraussichtlich Ende März die Umrisse durch die Folie in den Putz. Dann braucht nur noch die Farbe aufgetragen zu werden. Wie Klaus Egerer mitteilt, hält sich der finanzielle Aufwand bei dieser Methode in Grenzen. Insgesamt etwa drei Tage Arbeit muss der Künstler ansetzen. Inspiriert durch das Projekt, beschäftigt sich Mohi seit einiger Zeit mit Radierungen. Einen Namen gemacht hat er sich mit dem Bau archaisch anmutender Streichinstrumente, die er Mohicord nennt. Auf dem Wandgemälde von Hans Langhojer ist unter anderem die Verwandlung eines Fisches in einen Vogel abgebildet. Beim Ortstermin entdeckte Kaag weitere Gemälde seines früheren Lehrers in der Schulaula. Kaags Mitstreiter Gerhard Ritter besuchte ebenfalls Langhojers Malkurs „Freude mit Farben“ im Keller des Berolzheimerianums. Inzwischen hat er den Stab übernommen und führt den Kurs selbst in den Räumen der Volkshochschule weiter.

Aus den Fürther Nachrichten vom 23. Februar 2016

Ein großes Dankeschön geht an die Vertreter des Landkreises Fürth für die Bereitschaft, das Kunstwerk für die Nachwelt zu erhalten. Leider werden immer öfter solche Kleinode den Forderungen der energetischen Sanierung geopfert. Dass mit etwas gutem Willen sowohl der Erhalt von Kunst am Bau als auch eine sinnvolle Wärmedämmung möglich ist, beweist diese jüngste Aktion. Wir würden uns wünschen, dass sich noch mehr Bauträger ihrer Verantwortung auch für diesen Bereich bewusst werden.

Neues zum „Gold´nen Schwan“ aus den Fürther Nachrichten vom 22. Februar 2016

Der Schwan mausert sich Pläne für eine Gaststätte, Brauerei und Wohnungen

VON JOHANNES ALLES, Fürther Nachrichten Endlich gibt’s Details zum „Goldenen Schwan“, die Eigentümer-Gemeinschaft hat ihre Pläne vorgestellt: eine stattliche Zahl Mietwohnungen, Gastronomie und eine kleine Brauerei – sofern sich noch ein Brauer findet. Deutlich wurde bei dem Vorort-Termin aber auch, dass die Sanierung eine echte Herkulesaufgabe ist.

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furth-der-goldene-schwan-mausert-sich 

Das Schliemann Gymnasium und die Feuerwache

 

VON WOLFGANG HÄNDEL, Fürther Nachrichten  Dieses Jahr soll nach dem Willen der Stadtspitze eine Entscheidung in Sachen Heinrich-Schliemann-Gymnasium fallen: Zieht die Schule in einen Neubau im Westen von Fürth? Oder bleibt sie am angestammten Platz in der Königstraße und darf die in einigen Jahren frei werdende Feuerwache nebenan zusätzlich in Beschlag nehmen? Auf welche der Optionen es hinausläuft, wird weiter intensiv diskutiert – allerlei Spekulationen inklusive. FÜRTH — Es ist ein Vorwurf, der in Internet-Kommentaren und Zuschriften an die Fürther Nachrichten immer wieder anklingt, aber auch im Dialog mit Betroffenen gern hinter vorgehaltener Hand erhoben wird: Die Stadt wolle das Schliemann-Gymnasium nur deshalb verlagern, weil sie ein gutes Geschäft wittert. In diesem Fall nämlich könne man die historische Feuerwache gewinnbringend an Wohnbauinvestoren verkaufen – wie es vor Jahren tatsächlich schon einmal im Gespräch war – und das alte Schulgebäude möglicherweise gleich dazu. Bei der Stadt winkt man auf FN-Anfrage heftig ab. „Keinen Menschen treibt so etwas um“, sagt Baureferent Joachim Krauße. „Das ist garantiert falsch“, antwortet Oberbürgermeister Thomas Jung hörbar empört. Und beide betonen: Es gehe allein darum, was das Beste für die Schule ist, die erheblich mehr Raum benötigt. Zumal ein Neubau – dafür in Frage kämen kommunale Grundstücke neben der LAC-Halle am Finkenschlag und nahe dem Jugendhaus auf der Hardhöhe – 20 bis 30 Millionen Euro koste; unter dem Strich sei deshalb kein Profit zu erwarten. Damit keine weiteren Missverständnisse aufkommen, versichert Jung: Gebe es „innerhalb der Schulfamilie eine deutliche Mehrheit“ dafür, werde er dem Stadtrat empfehlen, den Verbleib des Gymnasiums in der Innenstadt zu beschließen. „Ich will schließlich keinen Schulkrieg“, so der Rathauschef. Eine martialische Formulierung, doch gemessen am strammen Gegenwind, der nach Bekanntwerden der Überlegungen auch aus Richtung der Schüler und Eltern aufgekommen ist, könnte die Auseinandersetzung tatsächlich giftig werden. Jung gesteht zu, dass Tradition der Schule und Nähe zur Innenstadt, die ins Feld geführt werden, „sehr gute Argumente sind“. Dem stehe jedoch die Erkenntnis gegenüber, dass der zusätzliche Raumbedarf, den das Gymnasium angemeldet hat, im historischen Gebäude der heutigen Feuerwache wegen der Denkmalschutzbestimmungen nicht zu erfüllen sei. „Grundstruktur ungeeignet“ Das untermauert auch Bürgermeister und Schulreferent Markus Braun erneut. „In seiner Grundstruktur ungeeignet“ sei das Gebäude, um die benötigten 22 Klassenzimmer mit je 60 bis 70 Quadratmetern Fläche unterzubringen, dazu unter anderem Fachräume und Lehrerzimmer. Es gebe dort „eher kleinere oder gleich ganz große Räume“. Selbst zusammen mit einem Neubau hinter der Wache, der ohnehin vorgesehen ist, reiche das Platzangebot nicht aus. Und Umbauten? Natürlich, sagt Baureferent Krauße, bestehe theoretisch die Möglichkeit, weitgehend zu entkernen und nur die Fassade zu erhalten, wie es schon bei den historischen Häusern in der Neuen Mitte praktiziert – und heftig diskutiert – wurde. Der Denkmalschutz indes dürfte dann kein Thema mehr sein – eine reichlich unrealistische Perspektive bei einem derart prominenten Objekt im barockisierenden Jugendstil, Baujahr 1908. Allerdings: Zwischen vollständigem Erhalt und Entkernung gibt es etliche Zwischenstufen, findet Stadtheimatpflegerin Karin Jungkunz und rät, dies im Auge zu behalten. Aus ihrer Irritation macht sie auf Nachfrage kein Hehl, „sehr erstaunt“ sei sie über die Umzugspläne. In der ganzen Republik gebe es doch „viele historische Gebäude, die beweisen, dass eine sinnvolle Nutzung möglich ist“. Jungkunz ist deshalb zuversichtlich: „Man kann Kompromisse finden, einen gesunden Mittelweg.“ Fürth, meint die Stadtheimatpflegerin, sei schließlich „kein Freilandmuseum“. Sie will nun wegen des Schliemann-Gymnasiums rasch den Kontakt zum Landesamt für Denkmalpflege suchen. Alle müssten sich „rechtzeitig an einen Tisch setzen“. Eine Lösung am bisherigen Standort hält auch die Führungsebene im Rathaus für möglich – jedoch nur unter der Bedingung, dass die Schule deutliche Abstriche bei ihrem Raumbedarf macht. Zu bedenken gibt Baureferent Krauße außerdem, dass auch im derzeitigen Schliemann-Gebäude dringende Sanierungen anstehen, die sich über Jahre hinziehen werden, und das „im laufenden Betrieb“. Er, so der OB, empfehle deshalb eine Abwägung „aller Alternativen“ und die Nachfrage in Neumarkt: Dort habe ein Gymnasium mit langer Tradition sehr vom Wechsel in ein modernes Domizil profitiert. Bisher freilich scheinen solche Argumente bei den Betroffenen kaum zu ziehen. „Im Moment ist wenig Begeisterung für einen Umzug erkennbar“, räumt Markus Braun ein – und reagiert: Im Gespräch mit unserer Zeitung bringt der Schulreferent überraschend eine weitere Variante ins Spiel. Man suche seit kurzem auch noch nach Flächen für einen Neubau in der Innenstadt. „Aber“, sagt Braun, „das ist ganz, ganz schwierig.“

Fürther Nachrichten vom 29. Januar 2016