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„Wandel als Chance. Karin Jungkunz beleuchtet die Fürther Südstadt“

Artikel für die Fürther Nachrichten

Was fehlt in dieser Stadt? Was hat es einmal gegeben? Was gab es noch nie? Jedem Fürther werden auf solche Fragen ganz unterschiedliche Antworten einfallen. Die FN-Serie „Vermisst wird. . .“ bietet Raum für Wünsche und Beschwerden, Rückblicke und auch Anregungen. Diesmal äußert sich Stadtheimatpflegerin Karin Jungkunz.

FÜRTH — Weit holt die Südstädterin aus, um das zu fokussieren, was ihrem Stadtteil verloren gegangen ist. Karin Jungkunz verweist auf eine städtische Bedarfserhebung aus dem Jahr 1935: Als die bedeutende Fürther Südstadt-Spiegelfabrik Wiederer an der Leyher Straße Konkurs anmelden musste, stellte deren Kantinenpächter den Antrag, seinen Betrieb für die anderen in der Umgebung noch existierenden Firmen und ihre Arbeiter weiter betreiben zu dürfen. Eine Überprüfung der bereits vorhandenen Bewirtungsbetriebe ergab: Im Umkreis von 250 Metern gab es zwölf Gaststätten, fünf Bierwirtschaften und ein Milchhäuschen. Damit war der Antrag abgelehnt.
Und wie sieht es heute aus? Aus dem Milchhäuschen am Kaiserplatz ist eine Dönerbude geworden, von den Bierwirtschaften und Gasthäusern sind oft nur die Symbole an den Fassaden geblieben, wie der Brauerstern und der Bär an der Waldluststraße.
„Klar“, sagt Jungkunz, „als die großen Industriebetriebe, die über Jahrzehnte den Stadtteil südlich der Bahnlinie prägten, die Weltwirtschaftskrise meist nicht überlebten und Tausende von Arbeitern auf der Straße standen, waren auch deren ,Wohnzimmer‘ betroffen. Die an nahezu jeder Ecke beheimateten Wirtshäuser hatten ihre Gäste verloren. Das waren die unzähligen Schlafgänger, die dort ihren kleinen Feierabendvergnügen wie Karteln und Kegeln frönten oder einfach bei einem oder mehreren Gläsern Bier auf ihr frei werdendes Bett in einer der vielen, oft überbelegten Mietswohnungen warteten.“
Die Stadtheimatpflegerin denkt daran, wie das Viertel sich wandelte. Mit dem Verschwinden der Gaststätten haben sich nach und nach auch die vielen kleinen Läden von der Bildfläche verabschiedet, die nicht nur die Versorgung vor Ort garantierten, sondern auch Treffpunkt für Klatsch und Tratsch waren. Jungkunz: „Man sorgte sich um seine Nachbarn, wusste um deren Lebensumstände und schaffte so eine gemeinsame Identität unter den Südstädtern.“
Als Beispiel für ein solches Kommunikationszentrum nennt die Stadtheimatpflegerin den Metzger Hirschmann an der Ecke Amalien-/Schwabacher Straße: „Dort wurde ich schon bei meinem ersten Besuch mit meinem jetzigen Nachnamen begrüßt, obwohl ich gar noch nicht verheiratet war. Man wusste schon sehr genau, wer da gegenüber eingezogen ist. In der kleinen Vesperecke fanden sich täglich Menschen aus der Nachbarschaft ein und beobachten oft stundenlang das Kommen und Gehen der Kunden, versahen so manchen Einkauf  mit fachkundigen Kommentaren.“
Und dann war da noch der „Flachenecker“ schräg gegenüber. Jungkunz: „Noch heute läuft mir das Wasser im Mund zusammen, wenn ich an den ersten Biss ins frische Schwarzbrotknärzla mit Butter und Salz denke. Oder seine wunderbare Schokolade mit dem weißen Lamm! Ein Muss an jedem Osterfest. Auf der anderen Straßenseite gab es ein Café. Das Philodendron. Da gewährte man mir immer Asyl, wenn ich mich ausgesperrt hatte. Eine ,Sportsbar‘ ist dort eingezogen, die auch schon wieder untergegangen ist. Die Liste der Ladenlokale, die ich vermisse, lässt sich lang fortsetzen.“
Doch Wehmut ist für Karin Jungkunz nicht angebracht. „Unser Stadtteil wandelt sich“, lautet ihr Credo. Als wunderbares Beispiel nennt sie die ehemalige Humbser-Brauerei  an der Schwabacher Straße. Dort  ziehen neue Geschäfte in alte Gemäuer ein und zeigen, dass Denkmalschutz und Moderne sehr gut harmonieren können. „Und auch die vielen Menschen, die in die Südstadt ziehen, werden unserem Stadtteil ihren Stempel aufdrücken“, sagt die Stadtheimatpflegerin. Von  „Gentrifizierung“  sprechen die Soziologen. Eine Entwicklung, der „alte“ Südstädter manchmal mit Kritik begegnen. Eine Entwicklung aber auch, die für Karin Jungkunz viele Chancen birgt. Chancen, neue Formen des Zusammenlebens auszuprobieren. In neuen Lokalen und Läden, mit neuem Charme.

 

Neue Pläne für den sanierten „Goldenen Schwan“

„Überraschung in der Altstadt: Der Goldene Schwan, das zeichnet sich nach FN-Informationen ab, wird wohl doch keine Renaissance als Gaststätte erleben. Stattdessen könnte dort etwas ganz anderes einziehen – ein Physiotherapeut.“

Hier geht es zum Artikel der FN vom 27.12.16:

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/furth-zieht-ein-physio-in-den-goldenen-schwan-1.5706728?searched=true

Alte Fürther Bausubstanz erfordert viel Zuwendung

Geplante Neugestaltungen in der Fürther Innenstadt stehen vor Herausforderungen, eröffnen aber auch neue Möglichkeiten.

„Die historische Bausubstanz der Stadt ist eine permanente Herausforderung für Hausbesitzer. Denn nur, wenn es gepflegt und immer wieder renoviert wird, kann das alte Gemäuer der „Denkmalstadt“ Ehre einlegen. Zwei Beispiele führen das vor Augen.“

Hier geht es zum Artikel der FN vom 05.12.2016:

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/alte-further-bausubstanz-erfordert-viel-zuwendung-1.5664513

Bahn frei: Fürther Lokschuppen wird gerettet

Langjährige Arbeit zahlt sich nun aus: ein historischer Lokschuppen an der Fürther Stadtgrenze soll erhalten und für neue Nutzung saniert werden.

„Ein langer Streitfall nimmt ein gutes Ende. P&P hat zugesagt, den historischen Lokschuppen an der Stadtgrenze zu erhalten. Firmenchef Michael Peter will die Sanierung gewissermaßen aus der Privatschatulle bezahlen.“

Zum Artikel vom 14.11.16 in der FN geht es hier:

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/bahn-frei-further-lokschuppen-wird-gerettet-1.5614890?searched=true

 

„Fabelhaftes Fürth“ in der Süddeutschen Zeitung

Ein Artikel der Süddeutschen Zeitung beschäftigte sich mit dem bundesweit einzigartigen architektonischen Erbe Fürths, den Problemen des Tourismus und Stadtmarketings in Fürth und der Einstellung der Fürtherinnen und Fürther zu ihrer Kleeblattstadt. Mit positiven Ergebnis.

„Unter den bescheidenen Franken sind die Fürther die bescheidensten. Deswegen weiß kaum einer, dass ihre Stadt 2000 Baudenkmäler zählt. Tatsächlich strahlt dort die Belle Époque wie nirgendwo in Bayern.“

Zum Artikel vom 04.11.2016 in der SZ geht es hier:

http://www.sueddeutsche.de/bayern/architektur-fabelhaftes-fuerth-1.3234835