Archiv der Kategorie: Aktuelles

Und wieder ist ein Fürth-Rätsel gelöst

Stadtheimatpflegerin Karin Jungkunz am Relikt im Spielplatz an der Hardstraße Foto: AJ

Lange blieb sie unbekannt, die Geschichte dieses Torsos, der auf dem Kinderspielplatz in der Hardstraße sein trauriges Dasein fristet. Was bei der Spurensuche gleich feststand: Das Fragment wurde bestimmt nicht für den Spielplatz hergestellt. Es erinnert eher an einen Brunnenaufsatz oder den Sockel eines Tisches und scheint aus der Jugendstil-Epoche zu stammen.

Vermutlich ist es ein Relikt aus einem Abbruch und bekam von der Stadt eine neue Nutzung als Schmuck des Spielplatzes. Das war in Fürth nicht ungewöhnlich.

Nach einem Aufruf in FürthWiki kam nun aus dem Grünflächenamt die Auflösung des Rätsels:

Es handelt sich um den Mittelteil des früher am Nathanstift in der Tannenstraße vorhandenen Brunnens des Bildhauers Philipp Kittler. Über dem Stein stand die Brunnenfigur „Putto“. Sie ist leider verschwunden. Die fleißigen Mitarbeiter von Fürthwiki haben dies mittlerweile verifiziert und auch ein Foto des Brunnens gefunden. Vielen Dank!

Der „Putto“-Brunnen im Nathanstift Foto: Stadtarchiv

Leider ist der Stein an seinem jetzigen Platz sehr stark der Witterung ausgesetzt. Vielleicht könnte man ihn ja wieder – entsprechend geschützt und mit einem Hinweis versehen – an seinen Ursprungsort zurückführen und so an das große jüdische Erbe unserer Stadt erinnern.

Kalender 2022

Liebe Fürth-Freunde!

Unser Kalender 2022 ist fertig. Er trägt das Motto „Fürther Wirtshaus-Geschichten“. Hier das Titelbild. Der Reinerlös geht wieder an eine Kultureinrichtung.

Ronhofer Hauptstraße

Liebe Fürth-Freunde!  

Schöne Nachrichten von Roland Breun, dem Geschäftsführer der Wohnungsgenossenschaft Fürth-Oberasbach: Unser Kalender 2020 zum Thema „Schiefer in Fürth“ hat die Genossenschaft dazu animiert, die Dacheindeckung ihres Neubaus in der Ronhofer Hauptstraße 267, 269 mit Naturschiefer ausführen zu lassen.

Die Dachdeckerfirma Märkl führt derzeit die Arbeiten aus, die Verlegung erfolgt in der Bogenschnittdeckung (sog. Deutsche Deckung).

Die Kosten sind zwar deutlich höher als bei einem Ziegeldach, wir sehen neben dem edlen Erscheinungsbild des Ensembles auch die Langlebigkeit als Vorteil.

André Jeschar wird an einer Fassadenwand eine Gemälde zum Thema „Alter Ludwigskanal“ aufbringen, erste Entwürfe sind schon da.

Dieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Schiefer-Maerkl-Christian-Weiskopf-2kk.jpgDieses Bild hat ein leeres Alt-Attribut. Der Dateiname ist Schiefer-Maerkl-Christian-Weiskopf-5k.jpg

Neues zum Lokschuppen

Fürther Lokschuppen: Aus für das geplante Jugendzentrum

Wir wollen da noch nicht aufgeben. Man sollte doch öfter mal überlegen, warum etwas doch gehen könnte und nicht, warum etwas nicht geht. Eine Nutzung als Jugendtreff mit Werkstätten und alternativer Kunst/Kultur wäre ja möglich. Und Disko/Konzerte bis in der Früh könnten dort stattfinden, wo der Lärm kein Problem ist. Bin gespannt, ob sich Herr Peter zu seinen Vorstellungen äußert. Lange gewartet haben wir ja nun.

Die Stadtheimatpfleger mit Florian Lippmann vom Verein Soziokultur Fürth vor dem Lokschuppen. Foto: Tim Händel

Kurioses aus der Geschichte der Fürther Hard

Dr. Hans Gaab ist leidenschaftlicher Astronomiehistoriker. Seit mehr als einem Jahrzehnt beschäftigt sich der ehemalige Mathematiklehrer und Wahl-Fürther in zahlreichen Veröffentlichungen mit Astronomiegeschichte. So publizierte er 2015 eine umfangreiche Arbeit zu den Sternkarten von Albrecht Dürer.

Im Moment recherchiert Hans Gaab über den in Fürth geborenen Georg Moritz Lowitz (1722-1774), der als Astronom und Geograph einige Bedeutung hatte und über dessen Leben doch erstaunlich viel merkwürdig dargestellt wird.

Dieser Lowitz soll 1744 die Haard (heute Hard) vermessen haben. In diesem Zusammenhang fand Gaab im Nürnberger Staatsarchiv einen Vermerk, in dem es zwar nicht um Lowitz, aber um kuriose Streitereien zwischen Unterfarrnbach und den Fürthern von 1744 geht. In mehreren Briefen berichtet darüber der Fürther Pfarrer Karl Friedrich Lochner d.J. nach Nürnberg.

Die drei Briefe hat Hans Gaab transkribiert, also übersetzt und der Stadtheimatpflege zur Verfügung gestellt. Man kann sie anbei in verschiedenen Versionen lesen.

Wie kompliziert so eine Transkription ist, zeigen die beiden Bilder vom Original-Brief Lochners.

Wie der Streit endete, geht aus den Akten nicht hervor. Doch für einen Gemeindediener, der auf der Haard nach Marksteinen suchen sollte, war er folgenreich. Er wurde nach Cadolzburg verschleppt und erst einmal kräftig durchgeprügelt.

Die Transkription der drei Briefe von Pfarrer Lochner finden Sie hier: Transkript-1

Die drei Briefe in einem heutigen Deutsch, möglichst nahe am Original, finden Sie hier: Transkript-2

Der dritte Brief von Pfarrer Lochner wie er im Staatsarchiv Nürnberg zu finden ist

 

Der dritte Brief von Pfarrer Lochner wie er im Staatsarchiv Nürnberg zu finden ist