Das Gartenhäuschen in der Berolzheimer Straße

Foto: Hans-Joachim Winckler

Alexandra Voigt, FN schreibt dazu:

Das Gartenhaus hält, versteckt hinter hohen Bäumen, seit Jahren einen Dornröschenschlaf. Nach dem Willen der Eigentümer sollte es abgebrochen werden. Eine entsprechende Anzeige lag bereits vor, als Stadtheimatpflegerin Karin Jungkunz ihr Veto einlegte.

Sie schrieb – praktisch in letzter Minute – einen Brief an Oberbürgermeister Thomas Jung, um das potenzielle Denkmal zu retten. Die Stadt Fürth genehmigte deshalb nur den Abriss einer in den 1970er oder 1980er Jahren errichteten Villa auf demselben Gelände, die seit längeren leer stand, den Abbruch des über 100 Jahre alten Gartenhauses aber nicht.

Auch Vertreter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege wurden auf die Gartenlaube aufmerksam und besichtigten sie im Sommer. Jetzt ist sie offiziell in die Denkmalliste des Freistaats aufgenommen und unter Schutz gestellt worden. Seitens des Landesamts wird betont: Das Gartenhaus habe trotz seiner geringen Abmessung ein repräsentatives Erscheinungsbild. „Es zeigt mit den originellen Details wie den geschwungenen Fensterformen und einer gewölbten Nische im Innern die sichere Handschrift des renommierten Architektenduos Max Ebert und Georg Groß.“

Diese hätten, so steht es in dem Bericht, selbst bei diesem Nebengebäude das Formenrepertoire des historisierenden Jugendstils überzeugend angewendet. Neben der architekturhistorisch-künstlerischen Bedeutung habe des kleine Gartenhaus aber auch stadtgeschichtlichen Rang: Es sei „Bauzeuge für die Blütezeit jüdischen Lebens in Fürth, seine Erhaltung liegt im Interesse der Allgemeinheit“, so die Experten. Das Gebäude nämlich steht auf einem großen Grundstück in der Berolzheimerstraße, das einst Eigentum des jüdischen Fürthers Sigmund Rosenblüth war. Er war unter anderem Teilhaber einer Bronzefarben- und Blattmetallwarenfabrik in der Königswarterstraße. Damit zählte er zu der in Fürth Anfang des 20. Jahrhunderts besonders erfolgreichen Schicht jüdischer Unternehmer…

Liebe Leserinnen und Leser,   mich hat diese Jugenderinnerung an das Gartenhäuschen erreicht. Eine nette Geschichte, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten.  

“ Ich hab da zehn Jahre lang im Sommer darinnen und davor gespielt. Die eine Hälfte diente für Gartengeräte als Abstellplatz, die andere für die Gartenmöbel und war somit im Sommer leer.

Die Familie des Eigentümers und meine Familie waren sehr gut befreundet. Der Besitzer hatte zwei Töchter. Mit der jüngeren habe ich immer gespielt, während die Mütter einmal pro Woche – meistens Mittwochs – bei Kaffee und Kuchen eine mehrstündige Dauerunterhaltung führten. Wir waren natürlich auch im Park unterwegs und im Pool, der eher ein Planschbecken war.  Und im Winter dann im Kinderzimmer, das gleich rechts von der hinteren Eingangstür lag.

In den Sechzigern gab es da auch noch ein Dienstmädchen, deren Gemach vom Haupteingang schräg rechts nach hinten lag.

Der Vater starb relativ früh. Die ältere Schwester heiratete dann einen Unternehmer.

Die andereTochter heiratete zum Leidwesen meiner Mutter nicht mich, sondern einen anderen Herrn.“