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Grüße aus Buenos Aires

Über diese Zeilen von Robert Schopflocher aus Argentinien habe ich mich sehr gefreut und wir möchten Sie Ihnen nicht vorenthalten.

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Foto privat

Robert Schopflocher, 1923 in Fürth geboren und 1937 mit seiner Familie vor den Nazis nach Argentinien geflohen, machte sich dort nicht nur als Unternehmer einen Namen, sondern auch als Autor. Er erhielt den Jakob-Wassermann-Preis der Stadt Fürth und ist seiner Heimat nach wie vor sehr verbunden.

 Liebe Frau Jungkunz,

voller Freude habe ich ihren Heimatruf vernommen und wünsche Ihnen für Ihre Aufgabe als Heimatpflegerin für Glück. Allein Ihr Familiennamen stellt ja Garantie und gleichzeitig Verpflichtung dar!
Wenn ich auch aus sattsam bekannten Gründen fern von meinen Fürther Urheimat lebe, werde ich ihr bis an mein Lebensende verbunden bleiben. Das Nathanstift und der Stadtpark, die Kärwah mit Kaschperle und Brathering´, die Maischuln, die Hauptsynagoge und das Pegnitzufer mit der Gänswies, der Florentiner Rathausturm und die Michaeliskirch´ – vor allem aber die nichtjüdischen Freunde, die meiner Familie in böser Zeit die Treue bewahrten, sind mir stets gewärtig.
Alles Gute aus Buenos Aires
Rosa rojaIhr Robert Schopflocher (Jahrgang 1923)Rosa roja

Der Fürther Hauptbahnhof

 

Für die Stadtheimatpflege gibt es zum Erhalt des Vorbaus am Hauptbahnhof keine Alternative. Das gesamte Bahnhofsgebäude steht unter Denkmalschutz und so soll es auch bleiben. Der Fürther Bahnhof und sein Vorplatz sind Ausdruck der Fürther Stadtentwicklung zu Beginn des 20. Jahrhunderts und gehören zum Stadtbild. Man darf gespannt sein, zu welchem Ergebnis das vom städtischen Baureferat in Auftrag gegebene Gutachten kommt. An der technischen Machbarkeit, den Vorbau zu erhalten, liegt es sicherlich nicht. Das hat bereits ein Gutachten ergeben. Es darf vermutet werden, dass es eher um die Kosten geht. 

Siehe Artikel unten aus den Fürther Nachrichten vom 24. Januar 

Streit um Abriss der Bahnhofsvorhalle spitzt sich zu
Deutsche Bahn und Landesamt für Denkmalpflege haben keine einvernehmliche Lösung gefunden — Entscheidung noch 2015

VON JOHANNES ALLES

In der Diskussion um die Modernisierung des Hauptbahnhofs haben sich die Fronten verhärtet. Die Deutsche Bahn beharrt auf dem Abriss der Vorhalle aus dem Jahr 1914. Das Landesamt für Denkmalpflege widerspricht. Entscheiden muss die Stadt.

FÜRTH — Dieser Konflikt kam mit Ansage. Im Sommer 2012, ein Architekturbüro erstellte gerade eine Machbarkeitsstudie zum Umbau des Bahnhofgebäudes, dämmerte es Oberbürgermeister Thomas Jung bereits. Er sehe einen Konflikt „zwischen der reinen Lehre des Denkmalschutzes und der wirtschaftlichen Nutzung des Bahnhofsgebäudes“ heraufziehen, sagte er damals den FN. Näher wollte er sich vor dem Abschluss der Studie nicht äußern.
Vor einem Jahr erfuhr dann auch die Öffentlichkeit, woher Jungs Bedenken rührten. Das Sanierungskonzept der Bahn beinhaltet unter anderem den Abriss der Vorhalle. Dazu muss man wissen: Der gesamte Bahnhof steht unter Denkmalschutz. Das Hauptgebäude stammt aus dem Jahr 1863/64, Anfang des 20. Jahrhunderts kamen die Flügel dazu, im Jahr 1914 dann der Vorbau, der zurzeit das DB-Ticket-Center und einen Zeitschriftenladen beherbergt.

„Erheblicher Schaden“

Die Verantwortlichen im Fürther Rathaus hofften noch im vergangenen Sommer, dass Bahn und Denkmalschützer eine Lösung finden. Vergeblich. „Die Fronten haben sich weiter verhärtet“, sagte Oberbürgermeister Jung am Freitag auf FN-Anfrage. Das Landesamt für Denkmalpflege sieht die Schalterhalle als „integralen Bestandteil“ des Bahnhofs. Die Deutsche Bahn allerdings, so Jung, habe angekündigt, ohne Abrissgenehmigung mache sie gar nichts mehr.
Wie berichtet, will die DB nicht nur das marode Gebäude sanieren, sondern auch das Untergeschoss, wo sich die Pendlerströme bewegen, „großzügig ausbauen“. Somit soll unter anderem Platz für Geschäfte entstehen. Nach den Worten des städtischen Baureferenten Joachim Krauße hat ein Gutachten der Bahn ergeben, dass der unterirdische Ausbau die Statik der Vorhalle ins Wanken bringt. Ihr Erhalt, so habe man es Krauße mitgeteilt, sei „mit einem vernünftigen technischen Aufwand“ nicht machbar.
Also soll sie weg und durch einen Neubau aus Glas und Stahl ersetzt werden. Von Seiten des Landesamts heißt es jedoch: Das würde nicht nur den „historischen Wert“ des Bahnhofs schmälern, sondern auch „dem architektonischen Erscheinungsbild erheblichen Schaden zufügen“. Bekanntlich kann die Münchner Behörde den Abriss aber nicht verbieten, sondern lediglich Empfehlungen aussprechen. Entscheiden muss die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Fürth. Um sich – zumal nach dem Streit um den Festsaal des Park-Hotels – nicht dem Vorwurf der „Leichtfertigkeit“ auszusetzen, so Krauße, will die Stadt „alles tun, um zu klären, ob es nicht doch eine Möglichkeit für den Erhalt gibt“. In Rücksprache mit dem Landesamt plant er, in Kürze auf die Bahn zuzugehen und den Konzern um das Einverständnis für ein weiteres Gutachten zu bitten. Die Stadt würde nicht nur das Büro auswählen, sondern auch die Kosten übernehmen.
Krauße glaubt, dass noch im Laufe dieses Jahres eine Entscheidung fallen muss. „Es wird nicht einfacher, indem man abwartet.“ Das Ziel sei ein „funktionsfähiger Bahnhof“, der den „Ansprüchen an moderne Reisezentren genügt“. Auf der anderen Seite stehe die Verpflichtung gegenüber dem Denkmalschutz. Wie würde er über die Vorhalle entscheiden, wenn sich auch nach einem weiteren Gutachten keine einvernehmliche Lösung finden sollte? Krauße: „Ich werde mir erst eine Meinung bilden, wenn wir das selbst überprüft haben.“

 

Fürth ist schön

 

Hier finden Sie einige Impressionen aus unserer Heimatstadt, die uns dankenswerterweise von der Touristinformation zur Verfügung gestellt wurden.

 

 

17 Berolzheimerianum

Das Berolzheimerianum

16 Stadtpark mit Kirche

Die Auferstehungskirche am Stadtpark

12 Allee Hornschuchpromenade

Blick in die Hornschuchpromenade

11 Theater mit Beflaggung  quer 012

Das Stadttheater

10 Rathaus mit Beflaggung  quer 023

Das Rathaus

09 Waaggasse

Blick in die Waaggasse

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Die Gustavstraße

04 Häuser Heiligenberg

Am Heiligenberg

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Teil des Gauklerbrunnens am Grünen Markt

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Kirche Sankt Michael

 01 Altstadt m. Michaelskirche

Das Evora Haus

 

„Häuser erzählen Geschichten“: Unter diesem Titel wollen wir in loser Folge einen Blick hinter die Fassaden von Fürther Häusern werfen, etwas erzählen von den Menschen, die dort gewohnt haben, und zeigen, wie sich über die Jahrhunderte an solchen Orten die Stadtgeschichte entwickelt hat.

Beim Jahresgruß auf unserer Startseite war es schon einmal zu sehen, das „Evora Haus“ in der Königswarter Straße. Seine Geschichte erzählt ein Bewohner. Wir danken Bernd-Uwe Schinzel ganz herzlich für diesen Beitrag.

 

Evorahaus

1976, Städtebilderverlag Lothar Berthold

Fürth, um 1890. In der Stadt leben rund 43.000 Einwohner. Bürgermeister seit 1873 (bis 1901) ist Friedrich Langhans. Über ein halbes Jahrhundert lang fährt schon die erste deutsche Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth. Vor neun Jahren hat der Adler Konkurrenz bekommen: eine Pferdebahn verbindet die beiden Städte. Die Lokalbahn nach Zirndorf wird 1890 eröffnet und 1892 bis Cadolzburg verlängert. Die frühere Bahnhofstraße entlang den Gleisen der Ludwigseisenbahn heißt seit 1875 Königswarterstraße, benannt nach Dr. Wilhelm Königswarter (1809 – 1887), Sohn einer wohlhabenden Bankiersfamilie und einem der vielen jüdischen Wohltäter der Stadt, Ehrenbürger seit 1867, Stifter des Centaurenbrunnens. Noch stehen hier nur vereinzelte Häuser. Auf dem Eckgrundstück Königswarterstraße / Luisenstraße (Ostseite) wachsen Gras und Büsche. Weiterlesen

Über meine Planungen 2015 aus den Fürther Nachrichten vom 3. Januar 2015

In unten stehendem Artikel habe ich Fragen zu meinen Planungen 2015 beantwortet. Dabei bin ich auch auf den Bahnhaltepunkt Alte Veste eingegangen, der mir von etlichen Bürgerinnen und Bürgern zur Unter-Schutz-Stellung ans Herz gelegt wurde. Nun hat ein aufmerksamer Leser festgestellt, dass das Objekt bereits in der Denkmalliste steht. Umso besser! Die Heimatfreunde werden mir verzeihen, wenn mir nach drei Monaten Tätigkeit diese Liste noch nicht in Fleisch und Blut übergegangen ist. Aber das wird sie. Versprochen! 

Bedrohte Schätze
Die neue Stadtheimatpflegerin setzt Prioritäten

VON VOLKER DITTMAR

Das erste Quartal ist abgehakt: Seit September ist Karin Jungkunz als Nachfolgerin von Alexander Mayer Fürths neue Stadtheimatpflegerin. Zeit für eine erste Bilanz und einen Ausblick auf künftige Vorhaben.

FÜRTH — „Es war ein Sprung ins kalte Wasser“, beschreibt die 56-Jährige ihren Dienstantritt. Viele Diskussionen – etwa um einen Schnabuliermarkt in der Adenaueranlage und die Denkmalwürdigkeit des Woolworth-Kaufhauses – forderten Karin Jungkunz heraus. Gleichwohl stellt sie fest, dass es sich um eine interessante und lohnenswerte Aufgabe handelt, die viel Freude macht. Großen Wert legt die Fürtherin auf Unterstützung durch die Bevölkerung.
Zum Beispiel beim Einsatz für den Erhalt des Fürther Bahnhofgebäudes. Überlegungen der Bahn, den Vorbau aus dem Jahre 1914 abzureißen, sind für Karin Jungkunz ein rotes Tuch. Das unter Denkmalschutz stehende Empfangsgebäude müsse bei einem Umbau des Bahnhofs für neue Nutzer auf jeden Fall erhalten bleiben. Statische Bedenken wegen der U-Bahn lässt sie nicht gelten. Auch die Lorenzkirche stehe schließlich noch, obwohl sie von der U-Bahn unterhöhlt sei. Da die Stadtheimatpflegerin jedoch kein Vetorecht hat, ist sie auf öffentliche Unterstützung angewiesen.
Als besonderes Kleinod betrachtet Jungkunz auch die pittoreske Bahnstation Alte Veste, die sie gerne unter Denkmalschutz stellen möchte. Darauf aufmerksam gemacht wurde sie von Bürgern. Mittlerweile beschäftigt sich auch das Landesamt für Denkmalpflege mit dem historischen Wartehäuschen. Die Stadtheimatpflegerin hofft, dass heuer eine Entscheidung dazu getroffen wird.
Geradezu ins Schwärmen gerät sie, wenn sie von ihren Besichtigungen der alten Humbser-Brauereigebäude an der Schwabacher Straße berichtet. Nicht nur die historische Bausubstanz sei eine Schau, die nur darauf warte, herausgeputzt zu werden. Auch das Inventar sei einzigartig. „Wahre Schätze“ entdeckte Karin Jungkunz im ehemaligen Verwaltungsgebäude hinter dem Sudhaus: Büroeinrichtungen in lupenreinem Jugendstil. „Bei ihrem Anblick habe ich nur noch geschluckt“, berichtet der Zögling von Ex-Stadtheimatpflegerin Barbara Ohm.
Große Sorgen bereitet Karin Jungkunz hingegen der Vandalismus im Stadtpark. Immer wieder werden die steinernen Märchenfiguren der Fürther Bildhauerin Gudrun Kunstmann aus den 1950er Jahren am Spielplatz beschädigt. Weil ihr der Kopf abgeschlagen wurde, ist die Froschkönig-Prinzessin gerade beim Restaurator. 3500 Euro kostet die Erneuerung. Viel Geld, findet Grünflächenamtschef Gerhard Vogel, der den Abbau der Figuren und ihre Verwahrung an einem sichereren Ort ins Gespräch gebracht hat. „Kunst wegzusperren, nur weil sie von Vandalismus bedroht ist, kann keine Lösung sein“, meint dagegen die Heimatpflegerin. Sie will versuchen, eine Alternative zu finden und ist für Vorschläge dankbar.
Auch Vogel ist offen für Alternativen. Für ihn steht jedoch der finanzielle Aspekt im Vordergrund. Bislang wurden nur die Bremer Stadtmusikanten, die am Spielplatzrand ohne Esel auftreten, in Bronze ausgeführt. Metallabgüsse aller Figuren hält Vogel für zu teuer. Selbst Kopien aus Kunststein gehen ins Geld, weiß er. Nur als Duplikate begegnen bereits die Barockfiguren und die beiden Löwen an der Hauptallee. Die Originale wurden wiederholt beschmiert und zerschlagen. Auch einem Duplikat-Löwen fehlt aktuell der Unterkiefer.
An die Arbeit ihres Vorgängers knüpft Karin Jungkunz im Bemühen um Denkmalschutz für die Dambacher Beamtensiedlung an. Das Landesamt hat das Ensemble bereits begutachtet. Die Stadtheimatpflegerin hofft auf seine Aufnahme in die Denkmalliste noch in diesem Jahr. Keine Hoffnung hegt die 56-Jährige hingegen für den Erhalt des historischen Lokschuppens hinter dem U-Bahnhof Stadtgrenze. „Ich bin bloß noch traurig“, kommentiert Jungkunz den unaufhaltsamen Verfall des über 150 Jahre alten Gemäuers.
Während Alexander Mayer nach dem altersbedingten Rücktritt seines Stellvertreters Walter Fischer 2012 als Solist agierte, kann Karin Jungkunz auf Lothar Berthold als Vize setzen. Jeden Freitag beraten beide über die anstehenden Aufgaben. Das gute Einvernehmen liegt im beiderseitigen Interesse. Berthold betont, keine eigenen Schwerpunkte setzen zu wollen. Sein gegenwärtiges Interesse gilt allerdings dem Fürther Dialekt. Ihm will er vor allem in der Musik zu mehr Ansehen verhelfen. Dabei denkt Berthold auch an Rockmusik.