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Ehrenbrief für Dr. Heinrich Habel

Die Stadtheimatpfleger freuen sich sehr, dass der Kunsthistoriker Dr. Heinrich Habel mit dem Ehrenbrief der Stadt Fürth ausgezeichnet wurde. Wir gratulieren ihm ganz herzlich zu dieser Ehrung und wünschen ihm alles Gute, besonders Gesundheit. Wir hoffen, ihn 2017 einmal wieder in Fürth begrüßen zu können.
 
Hier ein Auszug aus der Begründung für die Verleihung:
Die Begeisterung für das 19. Jahrhundert scheint Heinrich Habel in die Wiege gelegt worden zu sein. Geboren wurde er 1932 in einem im habsburgischen Ringstraßenstil errichteten historistischen Haus in Brünn, sein Abitur machte er 1950 am humanistischen Max-Gymnasium in München, in einem Schulgebäude aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg. Mit seiner bei Hans Sedlmayr eingereichten Promotion „Das Odeon in München und die Frühzeit des öffentlichen Konzertsaalbaus“ bearbeitete Habel – als einer der ersten seiner Zunft – ein Werk des bis dato nur wenig beachteten Klassizismus.
1964 in den Dienst des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege getreten, begann seine Tätigkeit mit der Erstellung der Kurzinventare der schwäbischen Landkreise Neu-Ulm, Illertissen, Krumbach und Mindelheim. Hierbei konnte Habel seine Kenntnisse über das 19. Jahrhundert praktisch anwenden, gerade die Bauten dieser Zeit wurden von Habel ausführlich gewürdigt und ihr Wert für die bayerische Kulturlandschaft entdeckt. Dadurch rückte erstmals eine Epoche in den Vordergrund, die bis dahin von der offiziellen Denkmalpflege kaum bis gar nicht beachtet worden war. Mit zwei weiteren Veröffentlichungen, beide Standardwerke ihres Metiers, verhalf Habel der Wertschätzung des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zum endgültigen Durchbruch: 1974 erschien sein Werk „Münchner Fassaden: Bürgerhäuser des Historismus und des Jugendstils“, 1985 das fast 700 Seiten starke Bayreuth-Opus „Festspielhaus und Wahnfried: geplante und ausgeführte Bauten Richard Wagners“.
Als mit der Einführung des Bayerischen Denkmalschutzgesetzes 1973 eine Ersterfassung der bayerischen Denkmalliste notwendig geworden war, wurde der Historismus-Experte Habel mit der Erfassung der Großstadt Fürth betraut. Die Vorstellung seiner Person im Fürther Rathaus erfolgte am 29.10.1973, das Manuskript der Denkmalliste mit über 2.000 erhaltenswerten Gebäuden war bereits im September 1975 fertiggestellt. Das bis dato maßgebliche Kurzinventar der Stadt Fürth aus dem Jahr 1960, das 400 Adressen aufführt, war damit um ein vielfaches erweitert worden. Der weitaus größte Teil der von Habel neu aufgenommenen Baudenkmäler entstammte den Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg. Erst durch Habels akribische Inventarisation, begleitet von unzähligen „Spaziergängen“ durch die Straßenzüge der Stadt, wurde der eigentliche, ungemein hohe Denkmalwert der Stadt Fürth erkannt: ein im 19. und frühen 20. Jahrhundert stetig gewachsener, von den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs weitgehend verschont gebliebener Stadtorganismus, der an Einheitlichkeit und Geschlossenheit unter den deutschen Großstädten nahezu einmalig ist. Die ausführliche publizistische Würdigung dieser singulären Stadtgestalt blieb wiederum Heinrich Habel vorbehalten: Seine 1994 erschienene Topographie Stadt Fürth ist bis heute das einschlägige Standardwerk über die so reiche Denkmalstadt Fürth.
Karl Gattinger, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Leider ist die oben erwähnte Topographie – „Der Habel“ – mittlerweile vergriffen. Wir haben schon vor einiger Zeit das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege gebeten, uns die Konditionen für eine Neuauflage zu nennen. Die Antwort steht noch aus.

Alte Fürther Bausubstanz erfordert viel Zuwendung

Geplante Neugestaltungen in der Fürther Innenstadt stehen vor Herausforderungen, eröffnen aber auch neue Möglichkeiten.

„Die historische Bausubstanz der Stadt ist eine permanente Herausforderung für Hausbesitzer. Denn nur, wenn es gepflegt und immer wieder renoviert wird, kann das alte Gemäuer der „Denkmalstadt“ Ehre einlegen. Zwei Beispiele führen das vor Augen.“

Hier geht es zum Artikel der FN vom 05.12.2016:

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/alte-further-bausubstanz-erfordert-viel-zuwendung-1.5664513

Bahn frei: Fürther Lokschuppen wird gerettet

Langjährige Arbeit zahlt sich nun aus: ein historischer Lokschuppen an der Fürther Stadtgrenze soll erhalten und für neue Nutzung saniert werden.

„Ein langer Streitfall nimmt ein gutes Ende. P&P hat zugesagt, den historischen Lokschuppen an der Stadtgrenze zu erhalten. Firmenchef Michael Peter will die Sanierung gewissermaßen aus der Privatschatulle bezahlen.“

Zum Artikel vom 14.11.16 in der FN geht es hier:

http://www.nordbayern.de/region/fuerth/bahn-frei-further-lokschuppen-wird-gerettet-1.5614890?searched=true

 

Historischer Lokschuppen ist gerettet

Was unsere Vorgänger mit Vehemenz und Hartnäckigkeit über viele Jahre gefordert haben, wird nun Realität:

Dank des privaten Einsatzes von Michael Peter (P&P Gruppe), wird der historische Lokschuppen auf dem Gelände zwischen den U-bahn Stationen Jakobinenstraße und Stadtgrenze demnächst gesichert und saniert. Damit ist das Ende in einem seit Jahren dauernden Rechtsstreit zwischen der Bahn-Tochter Aurelis und der Stadt Fürth um den Erhalt dieses Denkmals in Sicht.

Der Lokschuppen ist das älteste Baudenkmal der Fürther Eisenbahngeschichte und vermutlich der älteste noch erhaltene Lokschuppen Deutschlands. (Mehr zur Geschichte siehe http://fuerthwiki.de/wiki/index.php/Lokschuppen_von_1860).

Wir freuen uns sehr, dass der „Eisenbahnstadt Fürth“ damit ein weiteres Kleinod erhalten bleibt, das man künftig nicht ohne Stolz den Fürthern und ihren Gästen präsentieren kann.

Die Stadtheimatpflege dankt Herrn Peter für seine Bereitschaft, die Gebäude wieder mit Leben zu füllen. Wir sind schon gespannt, wie die künftige Nutzung aussehen wird.

„Fabelhaftes Fürth“ in der Süddeutschen Zeitung

Ein Artikel der Süddeutschen Zeitung beschäftigte sich mit dem bundesweit einzigartigen architektonischen Erbe Fürths, den Problemen des Tourismus und Stadtmarketings in Fürth und der Einstellung der Fürtherinnen und Fürther zu ihrer Kleeblattstadt. Mit positiven Ergebnis.

„Unter den bescheidenen Franken sind die Fürther die bescheidensten. Deswegen weiß kaum einer, dass ihre Stadt 2000 Baudenkmäler zählt. Tatsächlich strahlt dort die Belle Époque wie nirgendwo in Bayern.“

Zum Artikel vom 04.11.2016 in der SZ geht es hier:

http://www.sueddeutsche.de/bayern/architektur-fabelhaftes-fuerth-1.3234835